Requirements Engineering
zur ganzheitlichen Betrachtung von nachhaltigen Kabeln für das Umweltmonitoring
Ein aussagekräftiges Umweltmonitoring schafft datenbasierende Werte. Diese Werte ermöglichen es uns, individuell notwendige Entscheidungen zu treffen, um Leben und Lebensqualität zu erhalten und Ressourcen zu schonen. Die Bandbreite der Anwendungen ist enorm und wird ständig erweitert – von der Langzeitüberwachung der Luft- und Wasserqualität über die Probenauswertung zur Untersuchung von Betriebsflächenwasser bis hin zum Echtzeit-Monitoring von Pegelständen unserer Gewässer, sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Eine genaue Erfassung und Bewertung von Bioindikatoren bildet hierfür die elementare Basis.
Eine Vielzahl von Sensoren leistet auf diesem Feld Erstaunliches – so liefern diese für beispielsweise Flächenbebauungsvorhaben mittels bodenintegrierten Messsystemen präzise Werte zur Grundverdichtung und -erosion. Stadtentwicklungen nutzen Bioindikatoren, um Rückschlüsse auf die Luftqualität und Lärmbelästigung zu ziehen. Mit Hilfe von Sonden sind Frühwarnsysteme in der Lage, permanent die Pegelstände und Geschwindigkeiten von Fließgewässern zu bewerten. Des Weiteren kann die Biodiversität von Ökosystemen mittels optischer Erkennungssysteme beurteilt werden.
In jedem Bereich der Überwachung, sind die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Erfassungen bei allen Anwendungen gleichsam zu erhalten. Die kabelgebundene Anschlussart ist dafür nach wie vor zuverlässig und robust. Je nach Sensor und Messaufgabe lässt sich dabei individuell eine optimale Übertragung von Leistung und Datenpaketen bis hin zu USB und Gigabit-Ethernet sicherstellen.
Requirements Engineering für die eingesetzten Leitungen
So vielfältig wie die Anwendungen im Umweltmonitoring sind, so individuell und ganzheitlich müssen auch die Anschlusskabel betrachtet und ein Requirements Engineering durchgeführt werden.
- Was fordern die einzelnen Stakeholder für ihren Bereich?
- Lassen sich die Sensoren mit direktem Umweltkontakt mit dem gleichen Kabelaufbau verbinden wie die entfernt stehenden Auswerteeinheiten?
- Sind die Isolations- und Mantelmaterialien für die Einsatzumgebung geeignet?
- Ist das spezifische Kabelgewicht z.B. für den Einsatz als Schwimm- oder Tauchkabel geeignet?
Die Konzeptionierung beginnt mit dem Wissen über den Einsatzort und der Zusammenführung aller Erkenntnisse und Anforderungen. Ein Mantelmaterial, das aufgrund seiner geringen Beimischungen im Kunststoff für den Einsatz in, auf Kontamination sensibel reagierende Umgebungen, geeignet ist, kann durch die zusätzliche Anforderung einer UL-Zulassung und dem damit zu erwartenden Brennverhalten wieder obsolet werden.
Neben dem intensiven Kundendialog über die konkrete Anwendung ist auch der ganzheitliche Blick auf das System entscheidend. Die Leitung kann nur dann die geplanten Eigenschaften einhalten, wenn alle Geräte auf die Umgebungssituation abgestimmt sind. Eine enge und ergebnisorientierte Abstimmung aller Beteiligten kann die Erfolgswahrscheinlichkeit und damit die Kundenzufriedenheit deutlich erhöhen.

„Kabel als Teil der Gesamtlösung, nicht des Problems“
Umweltmonitoring mit Kabeln aus nicht nachhaltigen Rohstoffen und Herstellungsprozessen?
Auch dieser Aspekt muss beim Requirements Engineering für das Umweltmonitoring berücksichtigt werden. Das Kabel sollte so konfiguriert sein, dass es möglichst keinen negativen Einfluss auf die Einsatzumgebung ausübt. Als Beispiel kann bei einer Pegelsonde mit einem Gewicht von ca. 100g ein 20 Meter langes Verbindungskabel durchaus das 6-fache an Eigengewicht mit sich bringen. Bei einer Materialkombination aus kritischen Rohstoffen und/oder wenig nachhaltigen Herstellungsprozessen steht der ökologische Fußabdruck deutlich dem eigentlichen Zweck des Sensors entgegen.
„Unser Produkt würde dann ein Teil des Problems werden und nicht der Lösung“, sagt Marc Gerlatzek, Business Development für den Bereich Medizintechnik und Konfektion bei SAB Bröckskes GmbH & Co KG. „Aus diesem Grund haben wir zum Thema Nachhaltigkeit in Produktion und Materialauswahl mehr als nur eine CoC verfasst – wir schaffen Fakten. Zum Beispiel mit SABorganic, einem Mantelmaterial, das auf bis zu 45 Prozent aus ökologischen, umweltfreundlichen Rohstoffen besteht und kurze, lokale Lieferketten nutzt. Für unsere Produktion decken wir mittlerweile rund ein Viertel unseres Strombedarfs mit regenerativ erzeugter Energie aus eigenen PV-Anlagen.“