Funktionsstörungen und deren Behebung


Funktionsstörungen, die bei allen elektrischen Thermometern vorkommen können

Fehler

mögliche Ursache

Abhilfe

Störung des Messsignals (Messsignal ist schwankend, driftend, zu hoch oder zu niedrig)

elektrische/magnetische Einstreuungen

Schaltvorgänge

Leitungsinstallation prüfen min. 0,5 m Abstand zwischen Mess- und Energieleitungen

elektrostatische Abschirmung; Erdung an einem Punkt

Leitungen mit verseilten Adern verwenden

störende Energieleitungen rechtwinklig kreuzen

Erdschleifen durch Mehrfachkontakt

durch Isolationsfehler in geerdeten Messkreisen

Messkreis bevorzugt schwebend betreiben

nur ein Erdungspunkt im Messkreis

Isolationsfehler durch Feuchte

Messeinsatz trocknen und neu versiegeln

thermische Überlastung

geeignetes Sensorelement auswählen

Falsche Temperaturanzeigen gegenüber vergleichbaren Messstellen

Schutzrohr im (Strömungsschatten)

Einbauort mit ungestörter Strömung wählen. Das Medium muss die Temperatur ungestört auf das Thermometer übertragen können.

Eintauchtiefe zu gering

längeres Schutzrohr oder günstigere Einbaustelle wählen

Einfluss einer zusätzlichen Wärmequelle

andere Einbaustelle wählen

Zeitverhalten unverhältnismäßig träge

Ablagerungen auf dem Schutzrohr

bei Inspektionen Schutzrohr reinigen

Schutzrohr „zu dick”

verfahrenstechnisch kleinstmögliches Schutzrohr wählen

andere Schutzrohrkonstruktionen, z.B. verjüngte Schutzrohre verwenden

zu geringe Eintauchtiefe

Eintauchtiefe verändern

a) bei Messung in Flüssigkeiten WL + 5 x Schutzrohr-ø

b) bei Messungen in Gasen WL + 10 x Schutzrohr-ø (WL=Wirklänge des Messsensors)

Messeinsatz ohne ausreichenden Kontakt zum Schutzrohr

Messeinsatz muss auf dem Schutzrohrboden aufliegen und nach Möglichkeit die Schutzrohrwand berühren

zu große Wärmeableitung

„Kontaktmittel” einsetzen: Flüssigkeiten, Wärmeleitpasten, Metallfolien, -hülsen

Unterbrechung des Messkreises

Vibrationen durch Anlageteile oder Strömungen

evtl. andere Einbaustelle wählen

Anlage dämpfen

steiferes Schutzrohr verwenden

Messeinsätze mit verstärkten Federn verwenden

Sonderkonstruktionen von Messeinsatz und Schutzrohr

Schutzrohr stark korrodiert oder durch Abrieb beschädigt

Medium entspricht nicht ursprünglicher Spezifikation

Betriebsbedingungen klären

Medium überprüfen

falsches Material gewählt

Zusammensetzung des Mediums wurde geändert

besser geeignetes Schutzrohrmaterial wählen

geeignete Konstruktion wählen

Oberflächenschutz vorsehen

Schutzrohr gebrochen

zu große Strömungsgeschwindigeit

Festteile im Medium

Verwirbelungen des Mediums

Eintauchlänge verringern

andere Schutzrohrkonstruktionen wählen

andere Einbaustelle wählen

 Spezifische Fehler bei Thermoelementen

Fehler

mögliche Ursache

Abhilfe

Zu niedrige Temperaturanzeige bei dünneren Thermodrähten bzw. Querschnittsverminderung durch Abbrand

zu hoher Widerstand des Messkreises

Instrument mit zu niedrigem Eingangs- bzw. Innenwiderstand

Instrument mit hohem Eingangswiderstand (≥ 1MΩ) wählen

Anzeigefehler wird mit zunehmender Temperatur größer (Anzeige zu niedrig)

abnehmender Isolationswiderstand bei sehr hohen Temperaturen (wirkt als Nebenschluss und verringert die EMK)

Messeinsätze austrocknen und neu feuchtigkeitsdicht versiegeln

Verunreinigungen bzw. Korrosion und Feuchte an Kabelverbindungen und Klemmen

Kontaktstellen reinigen und gegen eindringende Feuchtigkeit schützen

Starke Abweichung der Temperaturanzeige von den Tabellenwerten

parasitäre Spannungen

falsche Materialkombination

schlechte elektrische Kontakte

Thermospannung prüfen

Ausgleichs- oder Thermoleitung

prüfen und ggf. austauschen

richtige Ausgleichsleitung mit falscher Polarität angeschlossen

falsche Ausgleichsleitung angeschlossen

zu hohe Umgebungstemperaturen

Typ und Polarität der Ausgleichsleitung prüfen, ggf. Leitung ersetzen

Verbindungsstellen verlegen

Temperaturanzeige verändert sich mit der Zeit

thermische Alterung bewirkt Gefügeveränderung

Sauerstoff, Schwefel, Silizium, Wasserstoff usw. verändern den chemischen und metallurgischen Aufbau des Thermomaterials.

Am bekanntesten: „Grünfäule” (selektive Oxydation des legierten Thermoschenkels). In diesem Fall Eintauchtiefe nicht vermindern. Schutzrohre auf Dichtigkeit und Materialeignung prüfen. Durchmesser der Thermodrähte möglichst groß wählen

Einfluss von Schadstoffen

Schutzrohre mit Luft „spülen” oder unter Überdruck betreiben, um Schadstoffdiffusion zu verhindern

Nahordnungsfehler

vorgeglühte Thermodrähte einsetzen

Thermopaar Typ N einsetzen

Schwankende Temperaturanzeige bei sonst einwandfreiem Messkreis

Vergleichsstellen-Temperatur nicht konstant

Temperatur der Vergleichsstelle muss konstant gehalten werden

Spezifische Fehler bei Widerstandsthermometern

Fehler

mögliche Ursache

Abhilfe

Prozesstemperatur zu niedrig bei richtiger Anzeige durch das elektrische Thermometer

hoher Leitungswiderstand

Einfluss der Schaltung, besonders bei 2-Leiter-Schaltung

Leitung mit größerem Querschnitt wählen

Zuleitung kürzen

Übergang auf 3- oder 4-Leiter-Schaltung, evtl. auch erst ab Anschlusssockel des Messeinsatzes

Eigenerwärmung durch zu hohen Messstrom

Messstrom prüfen und ggf. reduzieren

Veränderliche Temperaturanzeige

Zuleitung in Bereichen schwankender Temperatur bei 2-Leiter-Schaltung

Umstellen auf 3-Leiter-Schaltung, um den Temperatureinfluss der Umgebung auszuschalten

Stromversorgung nicht konstant (geht voll in die Messung ein)

geeignetes Netzteil einsetzen

Messfehler wird mit steigender Temperatur größer (Anzeige zu niedrig)

Abnahme des Isolationswiderstandes, wirkt als Nebenschluss zum Messwiderstand (verdoppelt die Toleranz bei Temperaturen über 600°C)

Messeinsätze/Sensoreinheit prüfen, ggf. austrocknen und neu feuchtigkeitsdicht versiegeln

Zweifelhafte Messwerte

Verunreinigungen bzw. Korrosion und Feuchte an Kabelverbindungen und Klemmen

Kontaktstellen reinigen und gegen eindringende Feuchtigkeit schützen

Ursachen für Verunreinigungen beseitigen

Thermospannungen an den Verbindungsstellen durch Temperaturgradienten

für gleichmäßige Temperaturverteilung sorgen

Angezeigte Temperatur sinkt im Laufe der Zeit (Prozesstemperatur steigt)

Alterung des Sensors durch thermische oder chemische Einflüsse

bei wichtigen Messstellen durch kurze Wartungsintervalle und ggf. Austausch der Messeinsätze für zuverlässige Messung sorgen

Sicherstellen, dass das Thermometer im zulässigen Temperaturbereich betrieben wird


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